Anthropic ist einer der weltweit größten Softwareanbieter im Bereich Künstliche Intelligenz. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von Sprachmodellen spezialisiert und plädiert für einen verantwortungsvollen Umgang mit KI. Der Chatbot Claude gilt als Flaggschiff von Anthropic. Wir verraten dir alles, was du über die KI wissen musst.
Anthropic hat seinen Hauptsitz in San Francisco im US-Bundesstaat Kalifornien. Das Unternehmen wurde im Jahr 2021 von einigen ehemaligen OpenAI-Mitarbeitern gegründet. Darunter: Der aktuelle Geschäftsführer Dario Amodei, der zuvor als Vizepräsident der Forschungsabteilung von OpenAI tätig war.
Anthropic hat sich vor allem auf die Entwicklung von Sprachmodellen spezialisiert und legt im KI-Bereich laut offiziellen Angaben großen Wert auf Sicherheit und ethische Aspekte, um potenzielle Risiken einzugrenzen.
Das Unternehmen präsentiert sich als Vorreiter im Bereich vertrauenswürdige KI und erhält Unterstützung von großen Investoren wie Google und Amazon. Die Claude-Serie ist das bekannteste KI-Modell von Anthropic. Es wurde als Alternative und Konkurrenzangebot zu ChatGPT entwickelt.
Anthropic-KI: Was ist Claude?
Claude ist ein KI-Chatbot, der mit ChatGPT vergleichbar ist. Das System basiert auf großen Sprachmodellen (LLMs) und wurde mit Fokus auf Ethik, Sicherheit und Transparenz entwickelt. Die KI kann Texte generieren, Fragen beantworten, programmieren, Daten analysieren.
Das Modell ist auf textbasierte Ausgaben beschränkt. Es ist jedoch möglich, Bilder hochzuladen, um das System damit arbeiten zu lassen – beispielsweise für Bildanalysen oder -beschreibungen. Claude hat keinen direkten Zugang zum Internet. Das heißt, dass die KI im Gegensatz zu ChatGPT nicht in Echtzeit Daten aus dem Netz abrufen kann.
Der Chatbot ist in sich geschlossen und antwortet mit Daten, die dem System zu einem bestimmten Zeitpunkt antrainiert wurden. Anthropic setzt dieses Training kontinuierlich fort. Dennoch ist es möglich, Claude aktuelle Texte aus dem Internet zur Verfügung zu stellen, damit die KI damit angewiesene Aufgaben erfüllen kann.
Anthropic hat Claude gezielt so entwickelt, dass das Modell längere Kontexte verstehen kann, um missbräuchliche Inhalte vorzubeugen. Das System basiert zudem auf einer sogenannten “Constitutional AI”, um möglichst zuverlässige und richtige Antworten garantieren zu können. Dabei handelt es sich um einen Ansatz, der einer KI vorschreibt, gewisse Regeln zu befolgen, anstatt nur auf menschliches Feedback zu reagieren. Die Methode soll Fairness, Sicherheit und Transparenz garantieren und wurde eigens von Anthropic dafür entwickelt.
Die KI-Modelle der Claude-Serie
Der Name Claude ist eine Anspielung auf den US-amerikanischen Mathematiker Claude Shannon (✝ 1916), der Vater der Informationstheorie gilt. Die Modelle der Claude-Serien wurden wiederum nach literarischen Kunst- und Stilformen benannt. Die aktuellsten Modelle sind:
- Claude 3.5 Haiku: Das schnellste KI-Modell von Anthropic. Es zeichnet sich durch eine hohe Geschwindigkeit bei der Bearbeitung und Beantwortung von Prompts aus. Claude 3.5 Haiku soll vor allem in der Codegenerierung überzeugen.
- Claude 3.7 Sonnet: Das intelligenteste KI-Modell von Anthropic. Es zeichnet sich vor allem durch die Bearbeitung und Beantwortung von anspruchsvollen und komplexen Anweisungen aus und verfügt über einen zuschaltbaren Modus für „erweitertes Denken“.
- Claude 3 Opus: Das leistungsstärkste KI-Modell von Anthropic. Es zeichnet sich vor allem durch die Bearbeitung von Mathematik- und Programmieraufgaben aus, ist aufgrund seines Leistungsumfangs jedoch das langsamste der Claude-Serie.
Alle Claude-Modelle von Anthropic verfügen über ein Standard-Kontextfenster mit 200.000 Token. Das Kontextfenster umfasst die Menge an Daten, die ein KI-Modell gleichzeitig für eine Anfrage bearbeiten kann, bevor es neue Daten generiert. Die Token werden wiederum in Rohdaten wie Silben unterteilt. 200.000 Token entsprechen in etwa 150.000 Wörtern oder einem Roman mit 600 Seiten.
Kosten: Das Abomodell von Anthropic
Die Claude-Modelle sind als Web-Version sowie als App für iOS und Android verfügbar. Anthropic bietet neben einer kostenlosen Version ein dreistufiges Abomodell an. Eine Nutzung ohne Registrierung ist derzeit nicht möglich. Die Abonnements von Claude (Stand: 3. März 2025):
- Free: Zugang zu einem der aktuellen Claude-Modelle mit eingeschränkter Nutzung. Verarbeitung von Texten, Bildern und Dokumenten.
- Claude Pro: Zugriff auf zusätzliche Claude-Modelle sowie Claude 3.7 Sonnet mit erweitertem Denkmodus. Verarbeitung von Texten, Bildern, Dokumenten und Chats. Frühere Zugang zu neuen Funktionen. Kosten: 18 US-Dollar pro Monat im Jahresabo oder 216 US-Dollar im Voraus. 20 US-Dollar im Monatsabo.
- Claude Team: Zugang zu allen Pro-Funktionen sowie zusätzlichen Features. Zentrale Abrechnung und Verwaltung für die Teamarbeit. Frühere Zugang zu neuen Team-Funktionen Kosten: 25 US-Dollar monatlich pro Person im Jahresabo. 20 US-Dollar pro Person im Monatsabo. Voraussetzung: mindestens fünf Mitglieder.
- Claude Enterprise: Zugang über mehrere Logins für Unternehmen. Zugriff auf alle Team-Funktionen, zusätzliche Features und ein erweitertes Kontextfenster. Kosten: individuelle Absprache mit Anthropic.
Anthropic bietet Claude zudem über seine Programmierschnittstelle (API) an. Dabei handelt es sich um einen Dienst, der es Entwicklern ermöglicht, die Sprachmodelle des Unternehmens in ihre Anwendungen zu integrieren. Einfache HTTP-Anfragen ermöglichen einen Zugriff auf die Claude-Funktionen. Um die Claude API nutzen zu können, muss ein API-Schlüssel bei Anthropic beantragt werden. Die Preise für die Nutzung sind rein nutzungsbasiert und richten sich nach der Anzahl der Aufrufe, der Modellgröße und dem jeweiligen Leistungsniveau.
Hinweis: Dir sollte stets bewusst sein, dass KI-Modelle nicht fehlerfrei sind, da sie zu sogenannten Halluzinationen neigen. Das sind falsche oder erfundene Informationen, die entstehen können, weil Sprachmodelle anhand von Mustern und Wahrscheinlichkeiten antworten, anstatt anhand von echtem Wissen oder Verständnis. Da viele KI-Modelle mithilfe von Daten aus dem Internet trainiert werden, sind sich nicht fehlerfrei. Vor allem bei sensiblen Themen ist es deshalb ratsam, Informationen und Inhalte auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen.
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